Glückstädter Geschichte

  • 1604 Fertigstellung der unter erheblichen Schwierigkeiten und hohem Kostenaufwand durchgeführten Arbeiten zur Modernisierung und Verstärkung der Festung Krempe. Sinn: Sicherung eines vom König nicht bekanntgegebenen Vorhabens im Bereich der Mündung des Rhins am Rande der Wildnisse gegen Angriffe von der Landseite, besonders durch die Hamburger.

  • 1609 Einrichtung eines Schiffszimmerplatzes an der Stör vor Itzehoe und Bau des Orlogschiffes ,,Makellos", 48 Kanonen, 200 Mann Besatzung. Sinn: Zur Sicherung des weiterhin vom König geheimgehaltenen Vorhabens gegen Angriffe von der Elbe her werden für die gegebenen Verhältnisse speziell geeignete Kriegsschiffe gebraucht. Es ist am praktischsten, sie möglichst nahe am vorgesehenen Einsatzgebiet zu bauen. Das benötigte Bauholz haben die Ämter Segeberg und Rendsburg zu liefern. Es kann bequem auf der Stör transportiert werden.

  • 1615, 12.3. bis Ende August Eindeichung der Wildnisse unter Leitung des Deichbaumeisters Eggert Speerforke.

  • 1615, 9.12. Sturmflut reißt etwa ein Viertel des Neuendeiches wieder weg.

  • 1616 Im Frühjahr/Sommer erneute Eindeichung der Wildnisse.

  • 1616 "ist diese Stadt abgestochen", d.h. der Entwurf der Stadtanlage wurde ins Gelände übertragen. Es handelt sich um einen Plan nach dem Schema der "polygonalen Radialstadt" des Straßburger Festungsbaumeisters Daniel Specklin in seiner Weiterentwicklung durch den Festungsbaumeister Georg Ginther Kröl. Diesem Plan verdankt die Stadt Glückstadt ihre Anerkennung als Stadtdenkmal, denn als frühneuzeitliche polygonale Radialstadt ist sie einmalig im gesamten deutschen Sprachraum.

  • 1617, 22.3. König Christian IV. unterschreibt die Gründungsurkunde. Er verleiht der Stadt den Namen Glückstadt (Legendärer Ausspruch im Hinblick auf die großen Schwierigkeiten: "Dat schall glücken un dat mutt glücken, un darum schall se ok Glückstadt heten!"), das Wappen mit der Glücksgöttin Fortuna und das Lübscbe Stadtrecht.

  • 1619/20 Ausbau der Rhinmündung zum Hafen durch Eggert Speerforke. Sicherung der Einfahrt durch ein armiertes Blockhaus auf dem Kopf der Nordermole, das Speerforke "ut sien egen Büdel" bezahlt.

  • Von 1619 an ruft Christian IV. Einwanderungswillige nach Glückstadt, besonders wegen ihres Glaubens verfolgte Reformierte aus den Niederlanden und Juden aus Portugal, und gewährt ihnen Glaubensfreiheit, Steuerfreiheit und Bürgerrechte.

  • 1619, 1.11. Die neuerbaute Stadtkirche am Markt wird geweiht, die erste nach der Reformation als protestantische errichtete im Lande.

  • 1620-1623 Bau der Festungswerke: Wall, Gräben, Bastionen, Ravelins usw.

  • 1621 Das Marktfleth wird angelegt.

  • 1623 Errichtung des Kremper Tors (heute Bahnübergang bei der Post).

  • 1625, 1627,1628 Schwere Sturmfluten richten in der Stadt, an den Festungswerken und im Umland schlimme Schäden an.

  • 1627/28 Erfolglose Belagerung der Festung Glückstadt durch Truppen Wallensteins (3Ojähriger Krieg).

  • 1628 Christian IV. läßt von an Glückstadt vorbeisegelnden Schiffen Zoll erheben: Beginn jahrelanger Auseinandersetzungen mit Hamburg.

  • 1629 Friede zu Lübeck: Christian IV. scheidet aus dem 30jährigen Krieg aus ("Den Krieg habe ich verloren, aber den Frieden gewonnen." - Ausspruch wegen der äußerst günstigen Bedingungen.)

  • 1630 im März Überraschungsangriff der Hamburger auf den Glückstädter Hafen, Wegnahme des hier aufliegenden Geschwaders, daraufhin

  • 1630 im Sept. mehrtägige Seeschlacht zwischen der aus der Ostsee angerückten dänischen und der Hamburger Kriegsflotte auf der Unterelbe von Otterndorf bis Stadersand, Eroberung des am Kirchturm angebrachten Ankers (angeblich vom Flaggschiff der Hamburger).

  • 1631 Das königliche Schloß "Glücksburg" am Hafen fertiggestellt (Platz des heutigen Zollamts und der beiden Nachbarhäuser). Das heutige Brockdorff-Palais Am Fleth 43 fertiggestellt als Sitz des Gouverneurs Graf Christian von Pentz, Patenkind und Schwiegersohn König Christians IV.

  • 1632 Gründung der heute noch bestehenden Buchdruckerei Augustin, Am Fleth 36/37.

  • 1634 Verheerende Sturmflut: "De tweete grote Manndränke" (Das zweite große Menschenertrinken), Wasser zehn Fuß hoch in der Marsch, Schiff von 130 Last auf dem Kirchplatz gestrandet.

  • 1636 Das Kastell, ein Geschützturm auf der Südermole erbaut.

  • 1641 Einrichtung eines Gießhauses zur Herstellung von bronzenen Kanonenrohren, Glocken, Gedenktafeln u.ä. Der Meister des Gießhauses (jetzt Buchdruckerei Rautenberg, Königstraße 42) Stückhauptmann Franciscus Ahasverus Roen aus den Niederlanden schuf hier das erste einheitliche Artilleriesystem Dänemarks (Stück = Geschütz).

  • 1642 Bau des Rathauses.

  • 1643 Sturmflut: "Glückstadt war mit Wellen bedeckt dem Untergange nahe, wenn nicht an der Süderelbe die Deiche gebrochen wären"

  • 1643/44 Gouverneur Graf Christian Pentz stellt vier Bürgerkompanien auf: Beginn der Bürgerbewaffnung in Glückstadt.

  • 1644/45 Erfolgreicher Kleinkrieg der Festungsbesatzung unter dem Kommando des Grafen Pentz von Glückstadt als Basis aus im Rücken der in Schleswig-Holstein eingefallenen Schweden.

  • 1647 Abbruch des baufällig gewordenen Blockhauses auf der Nordermole.

  • 1648, 28.2. König Christian IV. gestorben.

  • 1648 Zwei Sturmfluten. Durch Orkan wird der hohe, spitze Kirchturm umgeworfen, auf das Kirchenschiff gestürzt und dadurch dies weitgehend zerstört.

  • 1649 Glückstadt wird Landeshauptstadt bis 1867: König Friedrich III. legt die Regierungskanzlei und die Justizkanzlei hierher

  • 1651 Sturmflut.

  • 1650/51 Wiederherstellung der Stadtkirche, Erweiterung durch Anbau nach Süden, die sog. "Neue Kirche", Errichtung des barocken Turms.

  • 1652-1654 Der Deich südlich von Glückstadt wird von der Trasse der heutigen B 431 vorverlegt: Gänsedeich, die Festungswerke der Südftont zurückgenommen und das Neutor als zweites Festungstor errichtet. Die Festungsbauarbeiten plant und leitet der niederländische Generalquartiermeister Pieter de Perceval.

  • 1659 Gründung der Glückstädter Guineischen Handelskompanie zur Beteiligung am "Dreieckshandel": Glückstadt - Afrikanische Westküste - Westindien (Sklavenhandel) - Glückstadt (Zucker, Rum).

  • 1671 Erste Ausfahrt von Glückstadt zur "Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag" (letzte 1863).

  • 1679 Das Königin-Leib-Regiment (Dronningens Livregiment) bezieht Glückstadt als Garnison (bis 1852).

  • 1681-1710 Glückstadt neben Kopenhagen und Christiansand in Norwegen dritter Flottenstützpunkt der dänischen Gesamtmonarchie. Geschwaderchef: Admiral Matthias von Paulsen, sein Haus ab 1701: Am Rethövel 14, die "Admiralität".

  • 1685 Sturmflut: Ein Hamburger Grönlandfahrer wird von Freiburg/Elbe quer über den Strom und den Glückstädter Hafen bis in das Schwarzwasser getrieben.

  • 1689 Umfangreiche Modernisierungsarbeiten an den Festungswerken.

  • 1697 Sturmflut richtet schwere Schäden an den Festungswerken an, Häuser auf dem Rethövel stehen unter Wasser.

  • 1705 Neues Provianthaus der Festung erbaut (jetzt Farbenfabrik), "nachdem das alte (von 1633) niedergerissen, so nicht mehr stehen könnte." Sturmflut: Kastell auf der Südermole stark beschädigt, Hafenmauer am Schloß weggerissen, Bruch des Schleusenberges am Hafenende (jetzt Halle und Werft).

  • 1708 Mit dem Abbruch des baufällig gewordenen Schlosses wird begonnen.

  • 1711/12 Die Pest in Glückstadt.

  • 1713 Zar Peter der Große in Glückstadt zu Gast.

  • 1714, 23./24.8 Deichbruch durch Binnenwasser nach starken Regenfällen.

  • 1717 u. 1718 Sturmfluten: Schleusenberg bricht abermals, der Bruch wird mit Bauschutt vom Abbruch des Schlosses aufgefüllt.

  • 1723 Zeughaus abgebrannt.

  • 1736-1740 Umbau der Festungswerke der NW-Front: Änderung der Wasserzufuhr zur "wundersamen, selbstthätigen Wasseranstalt" der Festungsgewässer und des Flethsystems beeinträchtigt die Funktion der Brauch- und Trinkwasserversorgung: Ausbau der Contrescarpe zum Norderfestungsdeich (Kunterschap). Errichtung des Deichtores (3. Festungstor); Bau von Batteriestellungen im Elbdeich; ein Dockhafen für die Kriegsflotte wird angelegt (heute Gelände der Firma Holzimport).

  • 1738 Einrichtung des Zuchthauses auf dem Platz des abgerissenen Rantzau-Palais Am Rethövel 9 ("He hett in Glückstadt studeert", sagte man von Leuten, die hier gesessen hatten, und "Paß op, du kumst na Glückstadt!" warnte man im ganzen Lande Tunichtgute.)

  • 1751 Deichbruch bei der Bastion Holstein.

  • 1752 Die Regierungskanzlei bezieht das Wasmer-Palais, Königstraße 36. Gleichzeitig wird hier ein königliches Logis eingerichtet, in dem Mitglieder der königlichen Familie bei Aufenthalten in Glückstadt wohnen. Als das Schloß um 1700 unbenutzbar geworden war, nahm der Kanzler von Liliencron die Regierungskanzlei zunächst in seinem Hause Am Hafen 15/16 auf. Nach seinem Tode bezog sie das Palais Quasi non possidentes, Am Hafen 46 zur Miete.

  • 1756 Sturmflut: Rethöveldeich überspült, Hafendeich gebrochen, Gebäudeschäden, Gedenktafel rechts vom Kirchenportal.

  • 1767 Neubau der Synagoge auf dem Grundstück Königstraße 6.

  • 1782 Bau der katholischen Kirche an der Namenlosen Straße.

  • 1791 Sturmflut: Deichbruch am Rethövel.

  • 1801 Nach Angriff der Engländer auf Kopenhagen Verlegung einer Kanonenboot-Flottille nach Glückstadt.

  • 1806 Umwandlung der Holsteinischen Regierungskanzlei in Glückstadt zum Holsteinischen Obergericht.

  • 1807 Engländer bombardieren Kopenhagen, Wegnahme der dänischen Kriegsflotte, Kriegserklärung Dänemarks an England durch das Obergericht in Glückstadt als höchster intakter dänischer Behörde nach dem englischen Überfall, Bündnis Dänemarks mit Napoleon.

  • 1807-1814 Kanonenbootkrieg der in Glückstadt stationierten Flottille gegen die Engländer auf der Unterelbe und im Elbmündungsbereich, besonders erfolgreich die Leutnants Halling und Klaumann als Kommendanten und Divisionsführer.

  • 1813/14 Dezember/Januar Belagerung und Beschießung der Festung Glückstadt durch Schweden, Russen, Preußen, Hannoveraner, Engländer (Raketeneinsatz durch die Engländer: Congravesche Stockraketen, von den Glückstädtern "Steertpoggen" = Kaulquappen genannt).

  • 1814, 5.1. Kapitulation der Festung Glückstadt, dänische Besatzung rückt ab, Besetzung durch die Verbündeten.

  • 1814, 24.8. "Allg. Schulordnung f d. Herzogtümer Schleswig und Holstein.": Trennung der Stadtschule in Gelehrtenschule und Bürgerschule.

  • 1814-1816 Demolierung der Festungswerke und Schaffung der Grünanlagen auf dem ehemaligen Glacis.

  • 1819 Einrichtung des ehemaligen Gießhauses als neues Zuchthaus, auch als 2. Abteilung bezeichnet (1.Abt. Rethövel).

  • 1822 Gelehrtenschule am Kirchplatz erbaut. Einrichtung der Straßenbeleuchtung mit Tranlampen.

  • 1825,4./5. Schwere Sturmflut 5,25 m über NN, Grundbruch des Deiches auf dem Rethövel rechts neben dem Zuchthaus, zwei Häuser weggerissen, 24 Tote, Grönlandfahrer "Frau Anna" und drei kleinere Fahrzeuge bis ans Schwarzwasser geschleudert, Sturmflutmarke am Eckhaus Hafen/Fleth.

  • 1837 Kastell auf der Südermole abgebrochen.

  • 1845, 20.7. Eröffnung der "Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn", dritte Eisenbahn Schleswig-Holsteins, Anschluß an "Christian VIII. Ostseebahn" von Altona nach Kiel, dadurch Verbindung der drei wichtigsten Städte Holsteins. Erster Bahnhof am Rhin, jetzt Betriebsgelände der Glückstädter Reinigungswerke.

  • 1846 Kopf der Nordermole als hölzerner Pfahlbau mit Eisabweisern und kleiner Leuchtturm errichtet.

  • 1848, 24.3. Glückstadt schließt sich der Schleswig-Holsteinischen Erhebung an: Postmeister Oberstleutnant a.D. Fabricius hält vom Rathausbalkon eine Rede an die Glückstädter Bevölkerung, Gelehrtenschüler malen den Soldaten der Hauptwache am Markt blaue Mittelpunkte in die weiß-roten dänischen Kokarden, das 17. Infanterie-Bataillon (bei der Heeresreform 1842 aus dem Königin-Leib-Regiment gebildet) tritt im Exerzierhaus an und wird von Fabricius zum Übertritt zur Schleswig-Holsteinischen Armee bewegt, die Mehrzahl der Offiziere will sich nicht anschließen und reist ab nach Hamburg, das Bataillon marschiert ab nach Rendsburg und wird als 4. Infanteriebataillon in die Schleswig-Holsteinische Armee eingegliedert. In Glückstadt wird die Burgerbewaffnung neu organisiert. Es wird eine ähnlich wie die Armee nach preußischem Vorbild uniformierte Bürgerwehr gebildet, Hauptaufgabe: Bewachung der Zuchthäuser nach Abmarsch des Militärs. Nach Einrichtung einer Küstenbatterie auf dem Schirmdeich neben der Nordermole stellt die Bürgerwehr die Hälfte der Bedienungsmannschaften. Im Provianthaus wird nach dem Sieg der Schleswig-Holsteiner am 5.4.1849 bei Eckernförde ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet, in dem die gefangenen Besatzungen des vernichteten Linienschiffes "Christian VIII." und der eroberten Fregatte "Gefion" untergebracht werden.

  • 1849 Indienststellung des Kanonenbootes Nr. 7 der Schleswig-Holsteinischen Marine "Glückstadt", das hier auf der Schröderschen Werft gebaut worden ist.

  • 1848-1851 Während des Krieges liegen hier öfter S.-H. Truppenteile im Quartier.

  • 1850, November Rückzug der Westsee-Division der S.-H. Flotte nach Glückstadt, dabei Untergang des Kanonenbootes Nr. 8 "Nübbel" mit der ganzen Besatzung (45 Mann) im Sturm. Die Einheiten der Westsee-Division sollen den Winter über in Glückstadt aufliegen. Es bleibt hier ein Wachkommando von 25 Matrosen der Schleswig-Holsteinischen Marine.

  • 1851 Die Schleswig-Holsteiner geben auf. Armee und Marine werden aufgelöst, das gesamte Material wird an Dänemark ausgeliefert. Allerdings wird der Raddampfer "Kiel" nach Glückstadt gebracht und hier an die Deutsche Reichsmarine (Admiral Brommy) übergeben. Die Glückstädter Bürgerwehr wird aufgelöst: Ende der Bürgerbewaffnung.

  • 1856 ab 6. Okober Straßenbeleuchtung mit "Röhrengas".

  • 1857 Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn eröffnet Verlängerung nach Itzehoe, neuer Bahnhof "Anlagenpavillon".

  • 1858 Neubau der Gelehrtenschule durch H. G. Krüger.

  • 1859 Cholera-Epedemie: Vom 4. August bis 9. September 60 Tote in Glückstadt.

  • 1863, 23.12. Abzug der Dänen aus Glückstadt, 1863, 25.12. Einzug hannoverscher Truppen zur Durchführung der Bundesexekution.

  • 1864 Gegen Jahresende Abzug der Bundestruppen, Übernahme der Verwaltung Holsteins durch die Österreicher (Schleswigs durch die Preußen) nach dem Sieg über die Dänen und Beendigung des Krieges mit dem Wiener Frieden vom 7. 12.. Glückstadt wird Garnison eines Bataillons des K.K. Infanterieregiments Nr 35 "Feldzeugmeister Franz Graf Khevenhüller-Metsch". Der österreichische Statthalter von Holstein Feldmarschalleutnant von Gablenz leitet durch Bewilligung der erforderlichen Mittel den Bau der großen Hafenschleuse und den Ausbau des Glückstädter Hafens ein. Dadurch hat er für eine wesentliche Verbesserung des Sturmflutschutzes vorgesorgt.

  • 1867, 24.1. Nach dem Sieg der Preußen über die Österreicher 1866 werden die Herzogtümer Schleswig und Holstein in das Königreich Preußen einverleibt.

  • 1866-1868 Glückstadt als preußische Garnison: Füsilierbataillon des 2. Schlesischen Grenadierregiments Nr. 11.

  • 1868, 3.1. Das von den preußischen Füsilieren als Unterkunft genutzte Turmhaus abgebrannt. Christian IV. hatte es 1638 seiner Geliebten Wibeke Kruse geschenkt.

  • 1872-1876 Neubau des Rathauses, die ursprüngliche Fassade wird nachgebildet.

  • 1874 Fertigstellung der Dockschleuse mit Sturmfluttor. Der Rhin wird durch den ehemaligen Festungsgraben umgeleitet, der Hafen jetzt unterteilt in den Binnenhafen als Dockhafen und den Außenhafen als Tidehafen.

  • 1875 Die Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn ist etappenweise bis Tondern erweitert und heißt jetzt Schleswig-Holsteinische Marschbahn. Direktionssitz ist Glückstadt. Einrichtung des Wagenhauses als Korrektionsanstalt.

  • 1876 Ankauf des Wasmer-Palais für die Knabenschule.

  • 1879 Anbau der Mädchenschule.

  • 1881 Einweihung der Ausbesserungswerkstatt der Holsteinischen Marschbahn-Gesellschaft am Janssenweg.

  • 1890 Die Schleswig-Holsteinische Marschbahn-Gesellschaft eröffnet ihr neues Direktionsgebäude, Bohnstraße 16.

  • 1891, 24.12. Eröffnung der zentralen Wasserversorgung: Elbwasser wird gefiltert und in den Wasserturm gepumpt, fließt von dort in die Wasserleitungen.

  • 1894 Knaben- und Mädchenschule unter Leitung des Rektors Johannes Hansen zusammengefaßt (Bürgerschule).

  • 1894 Gründung des Detlefsenmuseums.

  • 1893/94 Gründung der Glückstadter Heringsfischerei (Segellogger, Fang mit dem Treibnetz, Matjes).

  • 1895 Abbruch der baufälligen Synagoge.

  • 1897 Übernahme der bisher privaten Gasanstalt durch die Stadt.

  • 1899 Bau eines städtischen Schlachthauses, erforderlich, weil Glückstädter Schlachter die Passagierschiffe der HAPAG mit Frischfleisch versorgen.

  • 1900 Einrichtung eines selbstregistrierenden Pegels im Pegelturm auf der Südermole.

  • 1905 Untergang des Loggers SG 1 "Tümmler" mit 14 Mann Besatzung im Herbststurm.

  • 1911 Ansiedlung der Baumwollbleicherei Peter Temming (Lintersbleicherei, Papierfabrik).

  • 1913 Einrichtung der Stromversorgung.

  • 1914 Bei Ausbruch des 1.Weltkrieges bringen die Engländer die beiden Glückstädter Segellogger SG 2 "Stör" und SG 19 "Otter" auf. Die Besatzungen werden interniert, die beiden Logger durch Geschützfeuer versenkt.

  • 1926 Dampflogger "Glückstadt", SG 22, als Hilfskriegsschiff der Kaiserlichen Marine bei der Eroberung der Insel Ösel durch Minentreffer vernichtet.

  • 1918 Neuer Leuchtturm auf der Nordermole.

  • 1923 Segellogger SG 21 "Stint" im August mit 15 Mann Besatzung untergegangen, wahrscheinlich auf eine Mine gelaufen.

  • 1926 Dampflogger "Glückstadt II", SG 126, Ersatz für die im Krieg verlorengegangene "Glückstadt", am 12. Oktober auf der Heimreise bei Trischen mit 17 Mann Besatzung durch Grundsee untergegangen.

  • 1929 Segellogger mit Hilfsmotor SG 14 "Hecht" durch Motorenexplosion ausgebrannt, Maschinist tödlich verunglückt.

  • 1927 Auflösung der Strafanstalten.

  • 1933/34 Einrichtung eines "Schutzhaftlagers" im Landesfürsorgeheim am Jungfernstieg durch den Landrat des Kreises Steinburg.

  • 1934 Neugründung der Heringsfischerei nach Konkurs (Motorlogger).

  • 1935/36 Kasernenbau am Neuendeich.

  • 1936, 1.7. Glückstadt Marinegarnison: 2. Schiffsstammabteilung der Nordsee, später 14. SStA. rückt ein.

  • 1936 Ende der Versorgung mit Elbwasser durch Einrichtung des Wasserwerkes Krempermoor: Grundwasser wird durch etwa 14 km Rohrleitung nach Glückstadt gepumpt.

  • 1936/37 Zwei neue Leuchttürme: Glückstadt-Oberfeuer (30 m hoch) Am Neuendeich, Unterfeuer (15 m hoch) im Außendeich.

  • 1937 Zerstörung der hölzernen Nordermole durch Sturmflut im Herbst, Neubau aus Stahlspundwänden.

  • 1938 Neubau des 3. Glückstädter Bahnhofes fertig.

  • 1939/45 Im 2.Weltkrieg werden die Glückstädter Logger von der Kriegsmarine übernommen. Dampflogger "Traute", SG 1, als Artillerieschulschiff, die Motorlogger "Tiu" SG 2, "Donar" SG 3, "Balder" SG 4, "0din" SG 5, und "Frija" SG 6 als Minensucher in Norwegen, "Fro" SG 8 als Minensucher in Wilhelmshaven und "Heimdall" SG 7 als Lotsenversetzschiff. Kriegsverluste hat die Glückstädter Loggerflotte nicht zu beklagen. In der Landesarbeitsanstalt und in Baracken bei der Klaus-Groth-Straße werden Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Bei einem Luftangriff fällt eine Sprengbombe auf Janssens Kälberweide. Splittereinschläge verursachen leichte Schäden am Mauerwerk des Amtsgerichts und des Richter-Wohnhauses. Durch einen Brandbombentreffer wird das Wohn- u. Wirtschaftsgebäude des Bauern Bumann, Stadtstraße vernichtet. Sonst keine Kriegsschäden im Stadtgebiet. Nach Großangriffen auf Hamburg, Kiel, Neumünster rücken Einheiten der Glückstädter Feuerwehren zur Hilfeleistung aus. Die 14. Schiffsstammabteilung wird nach Breda in den Niederlanden verlegt. In Glückstadt zieht die 2. Marinelehrabteilung ein. Bei Kriegsbeginn wird die Bürgerschule an der Königstraße sofort als Marine-Reservelazarett eingerichtet. Die Schulklassen werden in allen möglichen über das ganze Stadtgebiet verteilten Räumen untergebracht z.B. im Evangelischen Vereinshaus, im Versammlungsraum der Neuapostolischen Kirche, in den Betriebsgemeinschaftsräumen der Heringsfischerei und des Reichsbahnausbesserungswerks, in der Gemüsebauschule, in den Berufsschulräumen im Brockdorff-Palais, in einigen Räumen des Gymnasiums. Als die Bauarbeiten beendet sind, wird dann während der Kriegszeit auch der Neubau des Marinelazaretts an der Grillchaussee in Betrieb genommen.

  • 1951 An der Bürgerschule wird ein Aufbauzug eingerichtet.

  • Juni 1951-Juli 1956 Bundesgrenzschutz-Standort.

  • 1953 Umwandlung des Aufbauzuges in eine Mittel-, später Realschule.

  • 1956, 17.9. Einzug der Bundesmarine: 3. Schiffstammabteilung, ab 1960 3. Marine-Ausbildungsbataillon.

  • 1957 Realschule bezieht eigenes Schulhaus an der Carl-Legien-Straße.

  • 1962, 16./17.Februar Große Sturmflut, 5,60 m über NN, umfangreiche Deichschäden, Glückstadt in großer Gefahr, verdienstvoller Einsatz der Bundesmarinegarnison bei der Sicherung besonders gefährdeter Deichstrecken und Schutzbauwerke.

  • 1962 Ausbau des vom ETSV "Fortuna" in den ehemaligen Klärbecken des Elbwasserwerkes eingerichteten Schwimmbades zum städtischen "Fortuna-Bad«.

  • 1963 Die seit 1953 an der Bürgerschule eingerichteten Hilfsschulklassen werden selbständige Sonderschule.

  • 1964 Neubau der Katholischen Kirche.

  • 1966/67 Bau der Grund- und Hauptschule Glückstadt-Nord: "König-Christian- Schule".

  • 1971 Vorverlegung des Neuendeiches, im neugewonnenen Koog entsteht der Stadtteil Glückstadt-Butendiek.

  • 1974 Erweiterung des Stadtgebietes Einzug der Detlefsenschule in ihren Neubau am Dänenkamp.

  • 1975 Bau des Stör-Sperrwerkes bei Ivenfleth. Die Sonderschule, neuerdings Förderschule, bezieht die neueren Gebäudeteile des ehemaligen Gymnasiums. Sie nimmt den Namen "Stadtschule" an.

  • 1976, 3.1. Schwere Sturmflut, 5,90 m über NN. Wieder verdienstvoller Einsatz der Bundesmarinegarnison.

  • 1976 Glückstädter Heringsfischerei stellt ihren Betrieb ein. Probegrabungen des Landesamtes für Vor- und Frühgeschichte im Außendeich am Schleuer: Wiederentdeckung der Wüstung von Nygenstadt aufgrund einer Initiative der Hobby-Archäologin Frau Doris Meyn, Elmshorn.

  • 1977 Aufspülung des Außendeiches südlich von Glückstadt.

  • 1981 Der Fähranleger wird querab vom Sperforkenweg neu geschaffen.

  • 1980er Jahre Sanierung des von der Landesregierung anerkannten Stadtdenkmals Glückstadt, dabei Wiederherstellung des Marktfleths und Gestaltung des Marktplatzes.

  • 1984 Neugestaltung des Südermolenkopfes.

  • 1990, 2.11. Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses auf dem ehemaligen Gerberhof hinter der einstigen Bastion Erbprinz.

  • 1992, 25.3. Besuch des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 375jährigen Stadtjubiläum.

  • 1992/93 Bau einer Kaianlage am Südufer des Außenhafens.